24.5.05

TADAA!! Die Überraschung wird gelüftet

Kommen wir nun zu der Neuigkeit, die für einige (Dank der bierseligen losen Zunge meines Bruders...) keine mehr ist, evtl. vielleicht auch für viele nicht überrraschend kommen mag und überhaupt, was weiß man denn schon. Das Leben ist eine Achterbahn und so weiter. Wie dem auch sei, der so lange versprochene cliff hanger ist folgender: d.l.P. und ich (also eigentlich mehr ich…) spielen mit dem Gedanken, für einige Zeit nach Hamburg zu gehen. So zum Leben, Schlafen, Arbeiten, Döner essen und so – was man eben so macht, wenn man irgendwo lebt. Die Gründe dafür darzulegen, fehlt mir heute die Zeit, aber ich werd’ bestimmt in den nächsten Tagen und Monaten immer mal wieder was dazu zu sagen haben; kurz erwähnt seien nur Heimweh nach Familie, FreundInnen und Stadt, extremer Kulturhunger, intellektuelle und freizeitgestalterische Laaaangeweile und überhaupt der nach 6 Jahren und 3 Monaten schon seit einiger Zeit durchaus matter funkelnde Glücksstern der Emigration. Will sagen, ich hab’ eigentlich mal wieder richtig Lust, in HH zu leben, und wir werden mal sehen, ob das alles so klappt ;-)

So. Nachdem das raus ist, werd’ ich auch in den nächsten Wochen und Monaten mal erwähnen können, wieso und warum das hier trotz aller angenehmer Seiten irgendwie nicht so richtig hinhaut. Das wird allerdings nicht in ein irgendwie geartetes verbales Australienverkloppen ausarten, denn nach langem Nachdenken bin ich doch zu dem Schluß gekommen, daß man gewisse Sachen eben nicht ändern kann, und dazu gehört wohl auch, daß zumindest Sydney und ich nicht auf einer Wellenlänge liegen. Ich weiß, sehr mager die Informationslage hier, aber wie gesagt: da werd' ich mich bestimmt noch zu auslassen. Für heute sei einfach mal emblematisch erwähnt, daß ich keine Lust mehr habe, ständig und dauernd zu solchen Sachen wie z.B. dem famosen ANTHRAX gig alleine hinlaufen zu müssen. Für jemanden wie mich, der sich jahrelang über seine sozialen Fähigkeiten definiert hat, ist das keine-Freunde-nur Bekannte-haben halt auch nur bedingt aushaltbar.

Nun denn. Angedacht ist im Moment eine evtl. Umsiedlung in die schöne Hansestadt im Juni 2006, also rechtzeitig zur WM. Dem stehen allerdings noch derbe Hindernisse im Weg: Visum für d.l.P., wir müssen irgendwie Jobs finden, die Tatsache, daß meine employment history (wie man ja schon aus meiner Verwendung des Begriffes employment history ersehen kann) inzwischen länger in Australien als in D’land ist, wie auch andere nette Dinge wie z.B. daß die Uniabschlüsse d.l.P. und mir aus Australien sind… Bei der deutschen Borniertheit, was Fremdländisches im Allgemeinen angeht, kann sich das alles als ziemlich hohe Hürde herausstellen. Andererseits erfüllt es mich mit einer geradezu perversen Form von Befriedigung, eventuell in knapp einem Jahr von meinem nominellen Vaterland und seinen Beamtenbüddeln beim Zoll-, Wohnungs- und Arbeitsamt als genau der Ausländer behandelt zu werden, als der ich mich eh immer in D'land gefühlt habe. Für's sich-behaglich-fühlen ist sowieso Hamburg und nicht D'land zuständig.

Ich halte Euch jedenfalls auf dem Laufenden. Man fühlt sich irgendwie leichter, wenn eine Entscheidung, mit der man sich so lange schwanger getragen hat, schließlich fällt. Die Rede ist hier von der grundsätzlichen Entscheidung, es zumindest zu versuchen – in meiner Erfahrung dauert diese Entscheidung sowieso immer am längsten und ist am schwierigsten; alle darauf folgenden praktischen Probleme kann man dann irgendwie umschiffen.

Hoff ich wenigstens.