4.10.05

Frühling

Frühling kommt auf Sammetpfötchen, mit einem Himmel so blau wie die Wölkchen schäfchenweiß. Laue Lüftchen, reichlich Diminutive und für mich selbst nach knapp 7 Jahren immer noch exotische Gerüche überall. Pflanzen sprießen allerorten, sogar in unserem kleinen Hintergärtchen. Heute sind’s knapp 22 Grad und sofort schlägt die Sydney-Amnesie wieder zu: das sofortige Vergessen aller Bewohner dieser Narzistenmetropole, sich beim ersten Anzeichen einer Temperatursteigerung einigermaßen stilsicher zu kleiden. Hervorgeholt werden tempotaschentüchergroße Spaghettiträgertops und kurze Röcke für die Damen und ärmellose Shirts und dreiviertellange army pants für die Herren. Wenn man das dann noch mit der leider auch hierzulande grassierenden Mode bezüglich der Unterwäsche kombiniert (Zeigt her Eure G-Strings, zeigt her Eure Slips), sieht’s im Moment auf hiesigen Straßen aus wie eine Kreuzung zwischen Beate Uhse Tupperfahrt und Abiturfete zur fortgeschrittenen Stunde. Und da man ja mithalten will, habe ich mir an meinem modischen Vorbild Superman ein Beispiel genommen und trage meine hochmodischen Bonds Hipsters grundsätzlich nur noch über hautengen blauen Stretchleggings. Mann will ja nicht immer der modeignorante Nordeuropäer sein.