9.9.05

Schlangenporno

(bin schon gespannt, wieviele abseitige Google-Hits das hier generieren wird...)

In Townsville gibt es Schlangen. Das gehört sich auch so für die Subtropen; ebenso wie daß man selbige auch gerne mal unter dem eigenen Haus vorfindet. So auch bei W. und L. Eine Woche vor unserer Ankunft ließ uns W. fernmündlich wissen, daß er soeben eine ca. 2 Meter lange carpet python, die es sich in seiner Garage unter dem Haus gemütlich gemacht hatte, vom Tierschutzamt hat abholen lassen. D.l.P., allem Serpentilen so abgeneigt wie der Vegetarier der Blutwurst, schlotterten daraufhin schon ordentlich die wohlgeformten Knie. Aber da die Schlange ja nun abgeholt ward, konnte ich ihre Bedenken zerstreuen.

Wir kamen Sonntagabend aus Mission Beach wieder, W. geht noch eine Flasche Wein von unter dem Haus holen und - "Holy Maccaroni!" - Schlange Nummer 2 räkelt sich auf dem zusammengerollten Garagentor. Und zwar der gesamten Länge nach, and then some. Wieder mindestens 2 Meter lang, wieder eine carpet python. Zu meinem großen Entzücken, denn ich finde Schlangen faszinierend. D.l.P. war weniger begeistert und verbrachte eine äußerst unruhige Nacht in der kleinmädchenhaften Furcht, die Schlange könnte sich irgendwie durch die winzigen Schlitze der Klimaanlage winden. Nun denn, wir flogen Montag wieder nach Sydney und verpaßten der unerwarteten Touristenattraktion schon im Flieger den Kosenamen "Sebastian Snake", und auch d.l.P. war jetzt doch froh, soviel wild life aus nächster Nähe gesehen zu haben. Kaum zu Hause, klingelte schon das Telefon und W. war dran.

"Das Beste habt ihr ja verpaßt!! Als wir vom Flughafen zurückkamen, waren da nicht nicht eine, sondern zwei Schlangen!! And they were gettin' it on!! On the fitness bench!!!" Und da man im Zeitalter von Big Brother u.ä. weiß, was in solchen Situationen zu tun ist, griff L. zum Telefon um (wieder einmal) den ranger anzurufen, während W. zur Kamera griff und die ganze heiße one-on-one snake action abfilmte. Er wird das jetzt auf DVD brennen und uns die Schlangenpaarung postalisch zukommen lassen. Und somit wird dann wohl auch die Frage nach dem bizarrsten Postpaket, das ich je erhielt, bald beantwortet werden - eine Schlangenporno-DVD. Damit dürften diverse Kneipengespräche nächstes Jahr in HH gesichert sein.