11.7.05

Hey man, check the colours, man

Hach, wie schön war dieser Abend damals im frühen Mai 2005. Den ganzen Tag gefahren, bis wir des Abends endlich in Haast ankamen. Fix ins Motel eingecheckt und flugs noch schnell an den Strand, den Sonnenuntergang bewundern. Und da war es dann wirklich, als wäre Gott/Buddha/Allah/Shiva/Hermann Dönsdorfheimer (Unzutreffendes bitte streichen) der Farbeimer umgekippt:







Dazu dann noch die langsam sich erhebenden Nebelschwaden aus den Untiefen des Regenwaldes...Daß Kitsch aber auch so schön sein kann. Weniger schön, aber dafür umso interessanter war dann das Erdbeben um 3.35 in der darauffolgenden Nacht (6,0 auf der nach oben offenen Richterskala) , komplett mit Nachbeben um 3.40. Interessant, weil das Motel schwankte als ob es von der Mutter aller Ohrfeigen seitlich eine gewatscht bekommen hätte, interessant, weil das unterirdische Grummeln, Rumpeln und Knurren nun wirklich wie nichts anderes war, was ich je zuvor gehört hatte, und schlußendlich natürlich auch, weil wir uns am nächsten Morgen beim Frühstück darüber unterhielten, woran wir in der ersten Sekunde des schreckerfüllten senkrecht-im-Bett-Stehens gedacht hatten.

D.l.P., in den shaky isles aufgewachsen und daher die einzige mit vorheriger Erdbebenerfahrung, dachte (logischerweise): Erdbeben. Meine Eltern im Zimmer nebenan, aufgrund ihres Alters und einer in den ersten Kindheitsjahren ausgebombten Vita, dachten: Bombenangriff. Und ich, geboren und aufgewachsen in den 70ern in einem der vorherrschenden Industrieländer der Welt? Ich dachte: muß die Scheißfrühschicht in der Scheißfabrik nebenan jetzt schon die Maschinen anschmeißen?? Dann dachte ich: Lastwagen. Und erst dann erinnerte ich mich, daß es im Umkreis von knapp 150 Kilometern weder irgendeine Fabrik noch irgendwie geartete Lastwagen gab... Kann man mal sehen, wie weit sich unsereiner von der Natur entfernt hat.