2.6.05

Demonstrieren ist unaustralisch

Ach ja, demonstrieren spazieren gehen an einem Mittwoch im Winter bei 20 Grad und strahlendem Sonnenschein… Gestern war (nominell) Demo angesagt (wer jetzt unbedingt wissen will wogegen, kann ja mal hier gucken), aber wer Australien kennt weiß: da wird jede Menge Pardon gegeben. Nett und höflich wurde mit bunten Fahnen gewedelt und sich beeilt, auch ja fix von der Straße zu kommen, denn man will ja niemandem zur Last fallen. Schon gar nicht den netten Polizisten, denn irgendwie sind wir ja doch alle mates.

Leider wurde mein Vorschlag nicht aufgegriffen, nämlich eine der fast schüchtern gerufenen Parolen ("We're here, we're loud, we're union and we're proud!") derartig abzuändern, daß sie der Wahrheit erheblich nähergekommen wäre: "We're sort of here, we're sweet, we ask for permission to cross the street!" Und so wird auch diese, ahem, “Demonstration” gegen eine der widerlichsten Regierungen, unter der zumindest ich je gelebt habe (und immer dran denken: das schließt Kohl mit ein…), wieder mal völlig wirkungslos verpuffen. Nicht, daß ich hier einem irgendwie gearteten Schwarzen Block den Mund reden will, aber etwas mehr Antagonismus am kosmopolitischen Pflasterstrand darf’s schon sein. Aber die Leute hier kriegen ja den Arsch nicht hoch. Wär' wohl auch zu anstrengend.

Und so kriegt eben jedeR das, was er/sie verdient.