6.1.04

Lohnarbeit

Aah, gestern der erste Tag auf der Arbeit, bzw. im Büro, bzw. unter der Fuchtel des Kapitals. Eigentlich schon merkwürdig wie nett es war, wenn man in Betracht zieht, daß relativ dröge Bürotätigkeit nicht gerade das war, was man sich früher als jugendlicher Heißsporn als seine späteren Tätigkeit vorgestellt hat.

Andererseits ja auch irgendwie wieder passend: wer wie ich keinen Nagel geradeaus in die Wand hauen kann, und auch sonst ab und an recht verkopft ist, der wird halt am Computer angekettet. Nun ist das Gute an diesem Land ja, daß Karrierewechsel (oder das, was ich ironisch schmunzelnd meine Karriere nenne) relativ problemlos zu vollziehen sind. Mal sehen, was 2004 bringt...

Aber schon nett, die Kollegen wiederzusehen, und der Empfang war auch rührend; die Kollegin R. konnte sich kaum einkriegen vor Wiedersehensfreude. Und wenn man nicht wüßte, daß Kollegin R. genauso reagiert, wenn man lediglich kurz Mittag gemacht hat, hätte man ihr es fast geglaubt.

Wie ja überhaupt der australische Umgangston des sich wechselseitig enthusiastisch versichern müssens, daß man sich total freut, am Leben zu sein, und natürlich nicht irgendwo sondern im besten Land der Welt, selbstredend netter ist als das gerade kürzlich in HH (und Berlin) bestaunte permanent negative Rumnörgeln. Freunde und Familie sind von dieser Beschreibung natürlich ausgenommen - eine gewisse lakonische Skepsis ist ja durchaus angenehm. Aber an das australische AAAAAHHHHH!!!!! (mit extrem hoher Stimme auszustoßen), wenn sich zwei Arbeitskolleginnen über den Weg laufen, die sich doch gerade gestern erst um 17.00 voneinander verabschiedet haben, muß ich mich erst noch gewöhnen...