21.1.04

Heimwehwehchen 1

Das war wahrscheinlich die häufigste Frage während meiner Zeit in HH kürzlich: hast du eigentlich gar kein Heimweh? Und ich entgegnete immer mit der mir eigenen Eloquenz: "Äh, naja, pffffff, also was heißt Heimweh.... öh..... also manchmal schon , aber das ist irgendwie anders, also nicht so Heimweh jetzt, mehr so, naja, wie soll man das nennen....tja, äh... wie geht's dir eigentlich so?"

Mir fielen halt selten die passenden Beispiele ein, denn Heimweh ist es selten. Eher so Heimwehwehchen; kurze stechende Schmerzen in der Seite der Psyche, deren perfideste Eigenschaft das Überraschende ist. Wie man hier sagt: das kommt immer so aus left field. Und weil ich mir das ja nie merken kann, werd' ich ab jetzt eine fortlaufende Serie hinlegen (gähn...). Hier also Heimwehwehchen 1, in Originalgedankengängen:

[auf dem Weg zum Pool, 7 Uhr morgens, Sonnenschein]: Hmm, wird wieder warm heute - Was könnte ich mal kochen heute abend? Irgendwas, was man auch bei 29 Grad noch essen mag - Nicht schon wieder Salat, hatten wir gestern - Was haben wir eigentlich noch? - Reis, Zwiebeln, Nudeln, Kartoffeln? - Haben wir Kartoffeln? - Bratkartoffeln mit Speck und Spiegelei - Wie im Schachcafe mit F. vor 1 1/2 Monaten - Bevor wir zu M. und T. gefahren sind zum Geburtstag ihres Sohnes J. - Nachdem ich bei meiner alten Mannschaft zugeguckt hab'- Autsch.

Von australischer Temperatur zum Heimwehwehchen in ca. 5 Sekunden, und eben NICHT über die offensichtliche Mentalautobahn, die man sich wohl gemeinhin so vorstellt: wird warm heute - bestimmt schön kühl in HH - Heimweh. So funktioniert's nicht, zumindest nicht bei mir.